KI-Sparring: Mit KI Zielgruppen erkennen und Inhalte besser zuschneiden

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KI-Sparring: Mit KI Zielgruppen erkennen und Inhalte besser zuschneiden

Blaue Grafik: Mann im Anzug hält Notizblatt, zeigt auf Sprechblase mit Daumen hoch; gegenüber gepunktete Figur in Denkpose, rechts drei Profil-Silhouetten.
Ein kleines Team eines Lokalradios will ein neues Podcast-Format starten: Es geht um echte Geschichten aus dem Ort, erzählt von früher und heute. Die Idee steht, aber wie findet man dafür die richtige Zielgruppe? Und wie treffe ich bei ihr den richtigen Ton, ohne in Floskeln abzudriften?
Künstliche Intelligenz kann dich bei diesem Prozess unterstützen. Nicht als Ersatz für deine eigene kreative Leistung, sondern als stets verfügbarer Sparringspartner, der deine Gedanken strukturiert und dir dabei hilft, schneller zu besseren Entscheidungen zu kommen. Das Prinzip lässt sich vielfältig anwenden: Du kannst nicht nur neue Podcast-Formate entwickeln, sondern auch deine Social-Media-Strategie schärfen oder um herauszufinden, für wen dein Content in erster Linie relevant ist. Mit KI holst du dir gezielt Impulse, ohne die Kontrolle aus der Hand zu geben.
Denn eines ist entscheidend: Die Zügel bleiben bei dir. Gute Inhalte entstehen immer für Menschen, nicht für Maschinen. Und am Ende solltest du alles, was dir die KI liefert, in deine eigene Stimme übersetzen – denn so machst du deine Inhalte wirklich zu deinen eigenen.

Kontext: Was meint „KI-Sparring“ eigentlich – und warum ist es nützlich?

„KI-Sparring“ bedeutet, dass du Künstliche Intelligenz gezielt nutzt, um dir im kreativen oder strategischen Prozess Feedback, Impulse oder Strukturvorschläge zu holen. Es geht nicht darum, Aufgaben vollständig abzugeben, sondern deinen Denkprozess zu stärken. Gerade bei der Zielgruppenanalyse oder Content-Planung kann das helfen, die klassischen Blind Spots zu vermeiden.
Für dich als Medienmacher:in heißt das konkret: Mit leicht zugänglichen Tools wie ChatGPT, Gemini oder Claude kannst du Ideen sortieren, Zielgruppen klarer erfassen und Inhalte sprachlich wie formal besser zuschneiden. Die Tools sind rund um die Uhr verfügbar und liefern oft bereits in der kostenlosen Variante erstaunlich hilfreiche Ergebnisse. Perfekt also, um mit geringen Einstiegskosten viel zu leisten.

Praxistipps: So nutzt du KI als Sparringspartner für Zielgruppen und Inhalte

1. Zielgruppen mit Hilfe gezielter Prompts identifizieren

Schon mit einem einfachen Prompt wie „Welche Zielgruppen könnten sich für ein Webradio-Format interessieren, das sich mit Lokalgeschichte beschäftigt?“ kannst du ein Gespräch mit KI-Tools starten. Noch besser klappt’s, wenn du der KI Kontext lieferst: Projektziel, Themen, geplante Kanäle oder geografischer Fokus. So entstehen erste Zielgruppen-Skizzen, auf denen du aufbauen kannst.

Praxisbeispiel: Eine freie Journalistin, die einen KI-unterstützten Newsletter über Medienethik starten will, nutzt ChatGPT, um mögliche Leser:innen-Typen zu identifizieren. Das Tool schlägt u. a. Lehrkräfte, Studierende, NGO-Kommunikator:innen und Fachredaktionen vor und sagt dir auch, welche Kanäle und welche Tonalität die Zielgruppen jeweils bevorzugen könnten.

2. Konkrete und empathische Personas entwickeln

KI-Systeme helfen dir dabei, aus groben Zielgruppen konkrete Personas zu machen. Personas könnt ihr euch als ideale Vertreter:innen eurer Zielgruppen vorstellen – nicht komplett hypothetisch, sondern auf Grundlage allgemeiner Infos. Der Prompt „Bitte entwickle drei Personas für ein neues Online-Format über investigative Lokalrecherche in Bayern“ liefert oft schon brauchbare Vorschläge. Dann kannst du nachbohren: „Welche Sorgen oder Informationsbedürfnisse hat Persona A im beruflichen Alltag?“ oder „Wie würde Persona B diesen Newsletter wahrnehmen?“.

Tipp: Frag die KI Schritt für Schritt. Je gezielter du wirst, desto besser werden die Ergebnisse. Und: Behalte die Kontrolle. Prüfe die Ergebnisse kritisch und korrigiere, wenn etwas nicht passt. Die KI weiß nicht von sich aus, was du dir gedacht hast, als du deine ersten Gedanken formuliert hast.

3. Inhalte zuschneiden: Ton, Format, Plattform

Wenn deine Zielgruppe klar umrissen ist, hilft dir KI auch beim Feintuning der Inhalte. ChatGPT kann zum Beispiel vorschlagen, wie sich ein Teaser für TikTok von einem für LinkedIn unterscheiden sollte. Sie kann dir auch sagen, welche Fachbegriffe erklärungsbedürftig sind und dir helfen, eine passgerechte Formulierung zu finden. Format- oder Sprachadaptionen wie diese sind besonders dann praktisch, wenn du mit wenig Zeit auf mehreren Kanälen denken musst.

Praxisbeispiel: Ein Regionalverlag in Schwaben lässt sich für denselben Artikel zur KI-Nutzung in der Pflege drei Varianten generieren: ein Insta-Carousel für jüngere Leser:innen, ein sachlicher Einstiegstext für die Website und eine Podcast-Skript-Idee mit lokalem Interview-Fokus.

Wichtig: Nutze solche Vorschläge als Grundlage – und dann überarbeite sie. Denn: Am Ende zählt deine Stimme.

4. Feedback mit Testpublikum einholen

Lass die KI in verschiedene Rollen schlüpfen: „Antworte bitte als pensionierter Redakteur mit Interesse an KI im Lokaljournalismus: Wie kommt dieser Text bei dir an?“ So kannst du erste Reaktionen simulieren und deine Inhalte anhand konkreter Rückmeldungen schärfen. Besonders in frühen Projektphasen kann das der entscheidende Game-Changer sein, wenn echte Daten noch nicht in ausreichender Menge vorliegen.

5. Open-Source-Optionen für Fortgeschrittene

Wenn du etwas mehr Kontrolle über Daten und Prozesse willst, gibt’s auch einfache Open-Source-Lösungen wie Flowise (visuelles Prompt-Management) oder HuggingChat (ChatGPT-ähnlich, aber dezentral). Die laufen meist direkt im Browser, ohne Installation – ideal für erste Tests in datensensiblen Redaktionen. Denk aber dran: Wenn du personenbezogene Daten verarbeitest, prüf die rechtlichen Rahmenbedingungen genau.

Takeaway: KI-Sparring ist kein Autopilot, aber ein guter Co-Pilot

Künstliche Intelligenz kann in der Frühphase medialer Projekte ein wertvoller Sparringspartner sein, besonders bei der Zielgruppenfindung und der passgerechten Zuschneidung deines Contents. Aber: Sie ersetzt dich nicht. KI gibt dir Impulse, du triffst die Entscheidungen.

Bei der Erstellung des Beitragsbildes sowie des Textes kam generative Künstliche Intelligenz unterstützend zum Einsatz.

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