Wie das #MTM SPECIAL Future Video die Trends für die #MTM25 setzt
Sie gilt als die kleine Schwester der MEDIENTAGE MÜNCHEN (22.10.-24.10.2025) und ist ein beliebtes Branchentreffen für führende Medienleute im Bereich TV, Streaming und Media. Die ausverkaufte Ein-Tages-Veranstaltung fand am 1. April erneut im House of Communication in München statt.
Das sind die Kernthemen der nicht enden wollenden Transformation, die die Bewegtbildbranche auch in den kommenden Jahren umtreiben wird:
(Neue) Finanzierungsmodelle wagen in einem hart umkämpften Markt
Für die Bewegtbild-Branche wird die Erlössituation immer schwieriger. Das Überangebot an Entertainment auf sämtlichen, größtenteils kostenlosen Plattformen, strapaziert Umsätze.
So skizzierte Deloitte-Expertin Sophie Pastowski in ihrer Keynote, dass das Wachstum im Abo-finanzierten Streaming abflacht, während das klassische TV weiter auf hohem Niveau genutzt wird. Werbung als Möglichkeit, dank Zubrot günstigere Streaming-Abos anzubieten, wird damit noch relevanter. Im Gegenzug muss TV bei dieser wachsenden Konkurrenz noch stärker um seine Werbeerlöse bangen.
Connected TV kann hier dem Fernsehen mit digitalen Möglichkeiten Werbebudgets sichern. Laut Sara Sihelnik von Quantcast könnte CTV dank Targeting über Smart TV die Vermarkter klassischer TV-Umfelder zum „Heiligen Gral der Werbung“ führen: „Die richtige Person mit der relevanten Werbung erreichen, egal wo.“
Partnerschaften bilden, auch wenn es zunächst weh tut
Embedding denkbar? Der Start dieser neuen Form von Zusammenarbeit im Dualen System, den der Reformstaatsvertrag ab Dezember ausdrücklich vorsieht, mag holprig gewesen sein. Denn mit „Embedding“ verbinden ARD und ZDF derzeit, dass ProSiebenSat.1 ungefragt in einem „Beta-Test“ die öffentlich-rechtlichen Mediatheken einfach in die hauseigene Streaming-Plattform Joyn eingebunden hat. Entsprechend war die Panel-Dynamik bei #FuVi25 äußerst interessant, als Vertreter:innen aller Seiten nebst Medienpolitikern aufeinandertrafen. Dennoch scheinen nach einer Entschuldigung des ProSiebenSat.1-Verantworlichen Markus Breitenecker die Karten für konstruktive Gespräche „auf Augenhöhe“ neu gemischt, wie es sich ARD- Programmdirektorin Christine Strobl wünscht, die von ZDF-Manager Dr. Florian Kumb unterstützt wird. Beide Seiten hatten Joyn verklagt. Die neuen Leitplanken lauten für Strobl: „Embedding ist nicht gleich Embedding. Es wird Unterschiedliches darunter verstanden.“
Kooperativer laufen da bereits die Gespräche zwischen Streaming-Anbietern wie Sky, Paramount+ und M7– Vertreter:innen waren sich beim #Streamflation“-Gipfel einig: Mehr Player machen den Kuchen für alle größer, weil sich mehr Menschen für den Stream entscheiden. Und Partnerschaften beflügeln das Wachstum on Top, da kluge Bündelung das User-Erlebnis vereinfachen und damit vergrößern.
Authentizität und Emotionen machen Content-Erlebnisse zum Erfolg
„Der Bedarf für Liebesstoffe war immer da, aber sie wurden von Entscheider:innen oft nicht wahrgenommen. Das hat sich durch die Corona-Jahre geändert“, erfahren wir von Ceylan Yildirim, UFA Fiction u.a. mitverantwortlich für die Produktion von Blauer Panther Gewinner „Maxton Hall“. Der Erfolg von Young-Adult- und New-Adult-Büchern hat nun die Film- und Fernsehbranche dazu angeregt, diesen Markt zu erobern.
Da kann KI, wie es Albert Bozesan beschreibt, nur mit menschlichem Können bei der Produktion überzeugen. Der Spezialist aus dem Team der Storybook Studios zeigt am Beispiel der Produktionskette, wie von der Story über das Szenendesign bis hin zur Audio-Kreation zwar unterschiedliche KI-Tools zum Einsatz kommen. Sinnvoll genutzt werden können sie jedoch nur durch das Know-how der einzelnen Teams.
Ein weiteres Erfolgskriterium für überzeugenden Content wird aus der Social-Media-Branche bestätigt: Authentizität. WeCreate-Geschäftsführer Adil Sbai schlägt vor: „Behind the Scenes funktionieren auf Social Media extrem gut. Warum nicht noch mehr TV-Produktionen mit Making-ofs versehen, die dann schon während der Produktion auf Social landen?“

Generationenwandel in der Arbeitswelt und vor dem „Bildschirm“( bzw. Display) aufgeschlossen begegnen
Social-Media-Formate zu erfolgreichen TV-Produktionen weiterzuentwickeln und diese dann wieder zu verlieren- das hat funk-Programmgeschäftsführer Philipp Schild mehrfach erlebt. Er muss Inhalte für ganz junge Menschen schaffen, während die Plattformen „altern“. Adil Sbai pflichtet bei: „Social Media Content muss eben mit dem Alter seiner Fans wachsen.“ Fußball-Content-Creator Conan Furlong, der auch im Fernsehen als Moderator präsent ist, erlebt es ähnlich: „Es muss innerhalb der verschiedenen Content-Welten unterschiedliche Ansprachen geben.“
TV und Social Media – mal zusammen, mal separat. Und so appelliert auch Constanze Gilles von Zattoo an die TV-Branche, mit kreativen Lösungen Features zu entwickeln, die das klassische TV mit den Benefits aus der Social-Media-Welt verknüpfen. Fast wie ein Spiegelbild zur Arbeitswelt, in der unterschiedliche Generationen aufeinandertreffen …

Unser Fazit nach #FuVi25
Alteingesessene Medienschaffende schätzen und brauchen nach wie vor den direkten Austausch bei Veranstaltungen wie dem #MTM SPECIAL Future Video. Das „Klassentreffen“ von ehemaligen Kolleg:innen sowie das Aufeinandertreffen mit einer neuen Generation an Panel-Teilnehmenden und Besucher:innen ist ein absolutes Muss für die Arbeit in der Bewegtbild-Branche.
Zusammenfassungen der einzelnen Panels, live erstellt von Medienjournalistin und -expertin Petra Schwegler im Liveblog der MEDIENTAGE MÜNCHEN: https://medientage.de/mtm-special-future-video-2025-liveblog/